“Ein Design ruft drei Reaktionen hervor – ja, nein und WOW! Wow ist das Ziel.” – Milton Glaser
Design ist Geschmackssache. Geschmäcker sind verschieden. Das ist nun mal so. Trotzdem gibt es 10 grobe Gebote des guten Geschmacks, an die man sich im Grafikdesign halten sollte, um ein stimmiges Gesamtbild zu erreichen. Prinzipiell ist es natürlich immer besser, solch komplexe Sachen den Profis zu überlassen, immerhin haben sie ihr Handwerk jahrelang gelernt. Trotzdem kann es nie schaden, auch selbst ein paar Basics zu beherrschen. Genau aus diesem Grund stellen wir euch heute die wichtigsten 10 Eckpfeiler vor, um euch einen kleinen Einblick in die weite Welt des Grafikdesign zu geben.
Gebot 1: Nie mehr als 3 Schriftarten
… und das ist schon das absolute Maximum. Prinzipiell sollten auch schon zwei verschiedene Schriftarten reichen. Alles andere bringt Unruhe und Chaos in dein Werk.
Gebot 2: Die bunte Farbwelt geht weit über die vorgeschlagenen Töne hinaus
Wir können sie sogar selbst je nach unseren Anforderungen zusammenstellen. Es gibt Bücher und sogenannte Farbatlanten, die aufzeigen, wie die einzelnen Farbtöne in den Druck kommen und wie sie sich in Aktion verhalten. Wir erfahren somit ganz genau, wie sich die einzelnen Nuancen auf verschiedenen Untergründen verhalten, welche Schriftarten dazu verwendet werden oder zu welchen anderen Tönen sie am besten passen. Über all das werdet ihr in der Werbeagentur eures Vertrauens anhand von Samples genauestens aufgeklärt.
Gebot 3: Bilder kennen keine Grenzen
Naja, alles hat ja seine Grenzen, doch Bilder sind da eine der wenigen Ausnahmen. Und Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel. Auf was wir hinauswollen, ist, dass ihr eure Bilder nicht auf eine bestimmte Fläche begrenzen müsst. Hin und wieder dürfen Bilder auch über das Format hinausragen. Das bringt zwar mehr Arbeit mit sich, wenn es um das Leserlich-Machen der Schriften geht, wirkt dann aber meistens schöner und ansprechender.
Gebot 4: Weniger ist manchmal mehr - Weißraum lassen
Auch unsere Augen sehnen sich nach Erholung. Diese finden sie oft in ruhigen, stimmigen Grafiken. Für den stimmigen und ruhigen Touch sorgen Weißräume. Es geht nämlich nicht immer darum, jeden einzelnen Quadratzentimeter der Fläche zu füllen. Weniger ist manchmal mehr.
Gebot 5: Harmony is key - Schriften wählen, die zusammenpassen
Nun wissen wir ja, zwei Schriftarten sind meist optimal, drei sind schon die absolute Obergrenze. Das A und O ist aber, dass die gewählten Schriftarten miteinander harmonieren.
Doch nicht nur untereinander soll es stimmig wirken, die Schriftarten müssen auch zur Kernaussage der Grafik passen und sollten mit dem CI abgestimmt sein. Die eigenen Vorlieben sollten, was das anbelangt, also lieber mal beiseite gepackt werden.
Wir haben ein paar Beispiele für euch herausgesucht:
- Times wurde speziell für die kleinen Texte in den Zeitungen entworfen.
- Futura gibt es seit den 1920ern – und das sieht man auch.
- Arial ist die unschöne Kopie von Helvetica.
- Frutiger wurde für Flughafenschilder designt.
- und dann haben wir da noch Comic Sans, naja, dafür brauchen wir eine separate Regel!
Gebot 6: Wenn wir gerade bei Comic Sans sind
Wie der Name dieser, nennen wir’s mal “ausgefallenen” Schrift schon sagt, gehört sie in Comics – NUR in Comics. Mehr müssen wir dazu glaub’ ich nicht sagen.
Gebot 7: Schluss mit Schatten
Hin und wieder mag es vielleicht ganz nett aussehen, einen Text mit einem schmalen Schatten zu hinterlegen, zielführend ist es jedoch nicht. Oder habt ihr schon mal eine bekannte Grafik eines großen Unternehmens gesehen, die mit einem Schatten unterlegt ist?
Gebot 8: Inspirationen holen ist absolut okay
Ihr wisst: Ihr müsst das Rad nicht neu erfinden. Wahrscheinlich könnt ihr diesen Satz schon nicht mehr hören, doch er trifft immer wieder zu. Sich von anderen Eindrücken inspirieren zu lassen, ist mehr als in Ordnung. Aufpassen müssen wir nur dann, wenn es zu ähnlich wird. Immerhin wollen wir nichts kopieren, sondern Inspirationen nehmen, unsere eigene Kreativität hinzugeben, unsere Ideen aufpeppen und verbessern. Vielleicht gehen wir einfach mal etwas aufmerksamer durch die Stadt und schenken den unzähligen Plakaten, Flyern und Fensterbeklebungen mehr Aufmerksamkeit und lassen uns davon inspirieren.
Gebot 9: Raster und Gitter sind deine Freunde
Natürlich muss das richtige Einsetzen von Rastern und Gittern gelernt sein. Das kann auch ziemlich zeit- und nervenaufreibend sein. Doch die Mühe macht sich ganz bestimmt bezahlt. Mithilfe von Rastern und Gittern bringen wir Ordnung und Struktur in ein Design. Doch Regeln sind auch dazu da, um hin und wieder mal gebrochen zu werden. Im Grafikdesign geht es immerhin um Kreativität und das Experimentieren mit neuen Ideen.
Gebot 10: Die Verständlichkeit darf nicht verloren gehen
Hier noch ein Bild, da noch ein kleines Textfeld und das Symbol würde eigentlich auch noch ganz gut aussehen. Oft verlieren wir uns so im Design, dass wir die Botschaft der Grafik aus den Augen verlieren und sie im Endeffekt nicht klar und deutlich an den Endverbraucher gelangt. Das darf keinesfalls passieren.
Das ist wahrscheinlich sogar das wichtigste Gebot. Kommt die Message nämlich nicht zum Nutzer, hat dieser keinen Grund, das Produkt zu kaufen, bzw. die Dienstleistung in Anspruch zu nehmen, für die man wirbt. Und unser Ziel ist es ja, unsere Produkte bzw. unsere Dienstleistungen mithilfe von gelungen Designs zu präsentieren.
Unser Fazit
Das A und O lautet, wie auch in vielen anderen Belangen, stets genügend Zeit in ein Grafikprodukt zu investieren und nicht an den falschen Enden zu sparen. Es lohnt sich auf jeden Fall, diesen Job ausgebildeten Grafikern zu überlassen, um ein professionelles Endergebnis zu erzielen. Wir hoffen, dass wir dir mit diesem Blogbeitrag die 10 Gebote des Grafikdesigns näherbringen konnten und dir einen kleinen Einblick in die kreative Welt des Marketings verschafft haben.