Nachdem ihr nun eine klare Vorstellung eurer Marke habt (Link zum Teil 1 🙂 ) und frisch inspiriert seid, ist es an der Zeit, diese Vorstellung in ein Design zu gießen. Hier kommen viele verschiedene Elemente zum Einsatz. Von Farben über Formen und Grafiken bis hin zur Typografie. Durch das Isolieren der einzelnen Komponenten und ihrer möglichen Funktionen für euer Logo solltet ihr Schritt für Schritt vorgehen, anstatt sich mit dem gesamten Design auf einmal zu überfordern.
In diesem Teil gehen wir besonders auf den Stil sowie die Logoart ein, bevor es im nächsten Beitrag mit Farben und Schriftwelt weitergeht.
WÄHLT EUREN STIL
Wenn ihr über euer Logo nachdenkt, solltet ihr euch Gedanken über die Designästhetik machen. Es gibt nicht den einen, universalen Stil der für jedes Unternehmen geeignet ist. Geht noch einmal in euch und überleget euch, welcher Stil wohl am besten für eure Marke geeignet ist.
Modern und minimalistisch
Besonders aktuell, wählen Marken einen sauberen und minimalistischen Stil, um zu vermitteln, wie frisch und modern sie sind. Dieser Stil setzt auf viele Weißräume, minimale Details und einfache Linien, was häufig zu schlanken, reduzierten Logos führt. Ein minimalistischer und moderner Stil zeigt euren Kunden, dass eure Marke auf dem neuesten Stand ist und weiß, worauf es ankommt.
Retro oder Vintage
Nicht ohne Grund liegen Vintage- und Retro-Design schon länger im Trend. Sie versetzen den Betrachter sofort die Vergangenheit und rufen romantische Gefühle der Nostalgie hervor. Ein Vintage-Logo erzählt dem Kunden, dass Geschichte für euer Unternehmen wichtig ist und dass alles, was ihr verkauft, richtig gemacht wird. Abgenutzte und von Hand illustrierte Logos in braunen und beigen Farbpaletten passen sich dieser Ästhetik wunderbar an.
Spaßig und farbenfroh
Dies ist eine beliebte Wahl für Marken mit einem jungen (oder junggebliebenen) Zielkunden. Ein lustiger und schrulliger Stil ist in der Regel bunt und süß und verwendet häufig Symbole oder Illustrationen, um eine positive und freundliche Atmosphäre zu schaffen. Entscheidet euch für ein wunderliches Maskottchen oder eine süße Illustration, um den Spaßcharakter eurer Marke durchscheinen zu lassen.
Klassisch
Trendige Logos mögen zwar unterhaltsam und aufregend sein, das Risiko dass sie jedoch schnell veraltet aussehen ist groß. Ein klassischer Stil verleiht bessere Ausdauer und kann ein breiteres Publikum erreichen. Diese Ästhetik hält es einfach und wagt sich nicht in verrückte Farbpaletten, Grafiken oder Schriftarten. Ein klassischer Stil sagt den Menschen, dass Sie zuverlässig und bodenständig sind.
Handgefertigt
Handcrafted-Style vermittelt sofort eine klare Botschaft: Diese Marke ist individualistisch und steht für handgefertigte Qualität. Der Stil lässt sich gut mit anderen Ästhetiken wie Vintage kombinieren, um die Botschaft wirklich in den Köpfen der Menschen zu verankern. Es kann jedoch mit minimalistischen und lustigen Styles kombiniert werden, um einen einfachen und anspruchsvollen oder hellen und jugendlichen Look zu erzielen.
Ihr könnt euch nicht entscheiden?
Natürlich schließen sich diese Stile nicht gegenseitig aus: Mischt sie einfach und passt sie jeweilig an eure Marke an. Eure Marke kann sowohl handgefertigt als auch lustig sein.
Jedoch dem einen universalen Grundsatz solltet ihr immer folgen, und zwar:
Euer Logo sollte unbedingt „augenfreundlich“ gestaltet sein.
Etwas, das alle großartigen Logos gemeinsam haben ist ihre Schlichtheit. Sie sind keineswegs einfach, aber sie vermeiden auch die Verwendung unnötiger oder auffälliger Elemente, die das Fokussieren der Augen des Betrachters strapazieren. Übermäßig detaillierte oder verzierte Logos sind nicht nur schmerzhaft anzusehen, sie sind auch schwierig in verschiedenen Umgebungen zu verwenden, was ebenfalls eine wichtige Überlegung ist.
Sucht euch die richtige Art von Logo aus
Neben dem Gesamtstil gibt es sieben Haupttypen von Logos, aus denen ihr beim Erstellen eures Logos auswählen könnt. Ihr könnet diejenigen auswählen, die eurem Firmennamen oder der Gesamtästhetik am besten entspricht, oder sie kombinieren, um etwas Einzigartiges zu schaffen.
Lettermarks (oder Monogramm-Logos)
Verwendet Lettermarks, wenn der Name eures Unternehmens zu lang für eine Wortmarke ist. Viele Unternehmen entscheiden sich für ihre Initialen, denken Sie nur an HP, CNN oder H&M. Diese Monogramme eignen sich hervorragend für minimalistische Logos. Denken Sie jedoch auch daran, dass die Werte und der Zweck Ihres Unternehmens nicht besonders gut zum Ausdruck gebracht wird.
Wordmarks
Wortmarken sind eine sehr einfache Art, den Firmennamen als Logo zu verwenden. Um ihnen Persönlichkeit und Wiedererkennungswert zu geben, dreht sich alles um Typografie – schaut euch einfach das Logo der Marke ZARA an. Wenn ihr einen guten Namen für Ihre Marke habt, könnte dies die perfekte Möglichkeit sein, diese Marke auf diese Weise in den Vordergrund zu stellen.
Bildmarken
Bildmarken sind das, woran wir automatisch denken, wenn wir das Wort “Logo” hören. Es handelt sich um ikonografische Bilder, die leicht erkennbar sind und die Marke mit einem Bild darstellen. Ihr könnt hier etwas Vereinfachtes oder Komplexeres auswählen. Achtet jedoch darauf, ein Symbol auszuwählen, das eine eindeutige Verbindung zu eurer Marke herstellt. Oft werden diese Bildmarken mit einer Wortmarke verbunden (zumindest solange, bis Sie mit Apple auf Augenhöhe sind 😉 ).
Abstrakte Logos
Anstelle eines erkennbaren Symbols sind abstrakte Logo-Marken geometrische Formen, die keine unmittelbare Verbindung zu einem wiedererkennbaren Icon oder Bild herstellen, dafür aber etwas völlig Neues für die Marke schaffen. Ein abstraktes Logo wird euer Unternehmen zu einem für euch einzigartigen Symbol verdichten. Das Logo von Adidas zeigt, wie modern ein abstraktes Symbol aussehen kann und gleichzeitig viel Persönlichkeit besitzen kann. Natürlich können auch hiermit Gefühle und Emotionen aufgerufen werden. Der geschwungene Nike-Haken beispielsweise soll Dynamik und Freiheit symbolisieren).
Maskottchen
Maskottchen sind eine lustige Art, der Marke eine Persönlichkeit zu verleihen. Es handelt sich dabei oft um farbenfrohe, cartoonartige Charaktere, die das Unternehmen familienfreundlich und ansprechbar darstellen, wie der freundliche Meister Proper.
Kombinationsmarke
Drin ist was drauf steht. Bei der Kombinationsmarke werden Bildmarke, Maskottchen oder Abstraktes Logo mit Wortmarke oder Lettermark vereint. Der Markenname wird entweder neben, unter oder über dem Symbol platziert oder in das grafische Element integriert. Der Vorteil gegenüber der Wortmarkenintegration besteht jedoch darin, dass Text und Symbole auch unabhängig voneinander verwendet werden können.
Emblem
Ähnlich wie Kombinationsmarken sind Embleme oft auch eine Kombination aus Wort und Bildelementen. Sie bestehen in der Regel aus Text, der in ein Symbol integriert ist, z. B. Abzeichen, Siegel oder Wappen. Starbucks oder beispielsweise Harley Davidson verwenden Embleme.
Nehmt euch nun Zeit um über Stil und Typ eures Logos nachzudenken. Im nächsten Beitrag gehen wir dann näher auf Farbwelt und Typographie ein.